Wallbox für Ferienhäuser und Ferienwohnungen

In der rasanten Entwicklung der Elektromobilität gewinnt die Integration von Wallboxen in Ferienhäusern zunehmend an Bedeutung. Elektroautos erfreuen sich wachsender Beliebtheit, und somit wächst auch die Notwendigkeit, adäquate Lademöglichkeiten in Ferienunterkünften anzubieten. Doch was genau verbirgt sich hinter dem Begriff "Wallbox"? Warum ist sie sinnvoll und welche Vor- sowie Nachteile bringt ihre Installation mit sich?

Wallbox in der Garage
Wallbox in der Garage

Dieser Blogbeitrag führt durch die Entscheidungsfindung für Ferienhausbesitzer und beleuchtet die zahlreichen Facetten dieses Themas. Von den Vorteilen für Gäste über die technischen Kriterien beim Kauf bis hin zu möglichen Förderungen und der Verbindung von E-Ladestationen mit Photovoltaik-Anlagen – hier erfahren Sie alles, was Sie über Wallboxen für Ferienhäuser wissen müssen. Tauchen Sie ein in die Welt der Elektromobilität im Ferienhaussektor und entdecken Sie, wie eine durchdachte Integration von Wallboxen nicht nur die Attraktivität Ihrer Unterkunft steigert, sondern auch einen Beitrag zur nachhaltigen Mobilität leistet.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Wallbox?

Eine Wallbox ist eine spezielle Ladestation für Elektrofahrzeuge, die in der Regel an der Wand befestigt wird – daher der Name "Wallbox". Im Gegensatz zur herkömmlichen Steckdose ermöglicht sie eine deutlich schnellere Ladegeschwindigkeit, was besonders für Ferienhäuser von großer Bedeutung ist. Diese Ladestationen bieten verschiedene Anschlussmöglichkeiten und Ladestärken, wodurch sie flexibel auf die Bedürfnisse unterschiedlicher Elektrofahrzeuge angepasst werden können.

Warum nicht eine normale Steckdose zum Laden des E-Autos?

Die herkömmliche Steckdose ist für den Ladevorgang von Elektrofahrzeugen deutlich langsamer im Vergleich zur Wallbox. Während an einer normalen Steckdose lediglich Schuko-Stecker mit geringer Leistung genutzt werden können, ermöglicht die Wallbox die Verwendung von Typ-2-Steckern mit höherer Ladeleistung bis maximal 22 Kilowatt. Dies führt zu verkürzten Ladezeiten und einer effizienteren Nutzung der Elektrofahrzeuge. Zudem bietet die Wallbox oft zusätzliche Sicherheits- und Steuerungsfunktionen, was die Verwaltung und Abrechnung erleichtert. In einem Ferienhausumfeld, in dem Gäste oft nur begrenzte Zeit verweilen, ist die Schnelligkeit des Ladevorgangs ein entscheidender Faktor für die Zufriedenheit der Nutzer. Daher stellt die Wallbox eine sinnvolle Investition dar, um den Komfort für Gäste zu maximieren.

Auch wenn man normale Stockdosen zur Ladung von E-Autos nutzen könnte, so ist davon dringend abzuraten. Der Hauptgrund dafür ist nicht die wesentlich längere Ladezeit, sondern die Sicherheit der elektrischen Anlage und sogar des ganzen Ferienhauses. Normale Steckdosen haben eine maximale Belastbarkeit von 16 Ampere, was bei uns einer Leistung von ca. 3.700 Watt entspricht. Damit könnte man das E-Auto über Nacht aufladen, doch diese maximale Leistung ist nicht für die Dauernutzung gedacht. Zudem sind Außensteckdosen häufig mit einem Schalter im Innenraum versehen, um diese bei Bedarf ein- oder auszuschalten. Diese Schalter sind keine Leistungsschalter, sondern im Grunde Lichtschalter, die nur eine deutlich geringere Leistung von ca. 2.300 Watt vertragen. Nutzt man nun eine normale Außensteckdose für die Aufladung des E-Autos, so werden hier sehr hohe Leistungen über viele Stunden hinweg übernommen. Dafür sind die Steckdosen nicht gedacht und die Vorinstallation inkl. Leitungen und Klemmstellen ebenso nicht. Nicht selten kommt es hier zu Ausfällen, verschmorten Komponenten oder gar zu Kabelbränden.

Kann ich nicht einfach einen vorhandenen Starkstromanschluss nutzen?

Die Nutzung eines herkömmlichen Starkstromanschlusses, der in vielen Garagen und Geräteschuppen vorhanden ist, ist für die Ladung von E-Autos theoretisch möglich, jedoch keine empfohlene Dauerlösung. Auch diese Anschlüsse sind, zumindest für die Auslegung der Infrastruktur auf der Straße oder dem Ortsteil, nicht auf Dauerbelastung ausgelegt. Dennoch stellen sie eine gute Alternative dar, um zumindest die Nutzung einer normalen Schuko-Steckdose zu vermeiden. In den meisten Fahrzeugen wird ein sogenanntes Mode 2-Ladekabel mitgeliefert, das für den Notfalleinsatz gedacht ist, wenn keine reguläre Ladesäule oder Wallbox erreichbar ist. Diese Ladekabel haben einen klassischen Schuko-Stecker, der über einen Adapter an eine rote oder blaue Starkstromsteckdose (CEE) angeschlossen werden kann.

Es ist keine Dauerlösung, aber als kurzfristige Möglichkeit relativ gut, denn rote und blaue CEE-Steckdosen sind besser abgesichert und widerstandsfähiger gegenüber den Anforderungen des Elektroauto-Ladens. Trotz temporärer Nutzbarkeit sollte eine langfristige Lösung wie eine Wallbox in Betracht gezogen werden, um eine sichere und zuverlässige Stromversorgung für Elektrofahrzeuge zu gewährleisten.

Vorteile einer Wallbox für das Ferienhaus

Die Entscheidung für eine Wallbox an einer Ferienunterkunft eröffnet eine Vielzahl von Vorteilen, die nicht nur die Gästezufriedenheit steigern, sondern auch ökologische und wirtschaftliche Aspekte berücksichtigen.

Komfort für Ihre Gäste

Eine der herausragenden Vorteile einer Wallbox in Ferienhäusern ist der gesteigerte Komfort für die Gäste. Elektroauto-Besitzer haben die Möglichkeit, ihre Fahrzeuge direkt am Ferienhaus aufzuladen, ohne externe Lademöglichkeiten suchen zu müssen. Gerade in Regionen, wo die Ladeinfrastruktur eher schwach bis gar nicht ausgebaut ist, ist dies für Urlauber ein besonders wichtiger Faktor. Es ist auch besonders praktisch, da Urlauber oft begrenzte Zeit an einem Ort verbringen und nicht den Luxus haben, lange Ladezeiten zu akzeptieren. Die Verfügbarkeit einer Wallbox bietet somit einen erheblichen Mehrwert für Gäste mit Elektrofahrzeugen, was sich positiv auf die Zufriedenheit und die Bereitschaft zur Wiederkehr auswirken kann.

Hohe Nachfrage und Ihr Wettbewerbsvorteil

Mit der steigenden Verbreitung von Elektrofahrzeugen nimmt auch die Nachfrage nach Unterkünften mit Ladestationen zu. Die Integration einer Wallbox in Ihr Ferienhaus positioniert es als zeitgemäße und attraktive Wahl für umweltbewusste Reisende. Dies kann zu einer erhöhten Auslastung und einem klaren Wettbewerbsvorteil in einem Markt führen, der zunehmend von nachhaltigem Tourismus geprägt ist. Die Investition in eine Wallbox könnte daher nicht nur als reiner Komfortaspekt betrachtet werden, sondern auch als strategischer Schritt zur Differenzierung von anderen Ferienunterkünften.

Nachhaltigkeit und Kostensenkung

Die Installation von Wallboxen in Ferienhäusern trägt wesentlich zur Förderung nachhaltiger Mobilität bei. Elektrofahrzeuge gelten als umweltfreundlicher, insbesondere wenn der genutzte Strom aus erneuerbaren Quellen stammt. Durch die Bereitstellung einer Lademöglichkeit fördern Ferienhäuser aktiv die Nutzung emissionsarmer Fortbewegungsmittel. Zudem können ökologisch orientierte Gäste gezielt nach Unterkünften mit Lademöglichkeiten suchen, was Ihre Ferienimmobilie in diesem Segment besonders attraktiv macht.

Die langfristigen Kosteneinsparungen sind ebenfalls ein nicht zu vernachlässigender Faktor. Durch die Integration von Wallboxen und die Nutzung erneuerbarer Energien können Betriebskosten gesenkt und langfristig stabilisiert werden. Die Einsparungen resultieren aus einer effizienteren Energieverwaltung und der Möglichkeit, Überschussenergie zurück ins Netz zu speisen. Insgesamt manifestiert sich hier eine Win-Win-Situation, in der Ferienhausbesitzer sowohl ökologisch als auch ökonomisch profitieren können.

Die Nachteile einer Wallbox am Ferienhaus

Obwohl die Integration von Wallboxen in Ferienhäuser viele Vorteile bietet, gibt es auch einige potenzielle Nachteile, die bei der Entscheidung berücksichtigt werden sollten.

Investitionskosten

Einer der offensichtlichen Nachteile ist die anfängliche Investition, die mit dem Kauf und der Installation einer Wallbox verbunden ist. Die Kosten können je nach gewähltem Modell, Leistungsfähigkeit und eventuellen Anpassungen an die bestehende Elektroinfrastruktur variieren und von ein paar hundert bis mehrere tausend Euro betragen. Ferienhausbesitzer müssen abwägen, ob die potenziellen Vorteile, wie die Steigerung der Gästezufriedenheit und die Differenzierung vom Wettbewerb, die Investition rechtfertigen. Die Rentabilität der Wallbox hängt auch von der Häufigkeit der Nutzung ab, was in Gebieten mit geringer Elektromobilität eine Herausforderung darstellen kann.

Installationsaufwand

Der Installationsaufwand für eine Wallbox kann ein weiterer Nachteil sein. Die Installation darf ohnehin nur durch eine Fachfirma, einen Elektriker, durchgeführt werden, damit die Installation den örtlichen Vorschriften und Sicherheitsstandards entspricht. Dies ist auch entsprechend in der Netzanschlußverordung geregelt. Dieser wird nach einer Besichtigung auch Aussagen darüber treffen können, welche baulichen Maßnahmen an der vorhandenen Elektroinstallation oder auf dem Grundstück noch erforderlich sind.

Insbesondere in älteren Ferienhäusern kann die Anpassung der Elektroinfrastruktur an die Anforderungen einer Wallbox komplex sein, was nochmals dadurch stark variiert, wo sich die Wallbox befinden soll und wo der vorhandene Zählerschrank oder passende Unterverteiler zu finden ist. Im einfachsten Fall liegen Verteilerschrank und Montageort der Wallbox dicht beieinander, sodass nur wenige Meter neue Leitungen installiert werden müssen. Die Regel zeigt aber, dass das meist nicht so ist. In vielen Fällen ist auch der vorhandene Verteiler schlicht zu klein, sodass er die neuen Bauteile nicht aufnehmen kann. Es muss also ein Zweiter installiert werden. Teilweise müssen auch neue Gräben durch den Garten erstellt werden, um eine frei stehende Garage oder einen Carport zu erreichen. Damit steigt nicht nur der Materialeinsatz, sondern auch die Arbeitszeit und somit die komplette Dauer der Umbaumaßnahme. Da diese nötigen Arbeiten jedoch nur von einem Fachmann vor Ort bestimmt und beziffert werden können, ist eine allgemeine Aussage zum Arbeitsaufwand nicht möglich.

Trotz dieser Nachteile ist es wichtig zu betonen, dass die langfristigen Vorteile einer Wallbox oft die anfänglichen Hürden überwiegen können. Eine gründliche Kosten-Nutzen-Analyse und eine sorgfältige Planung der Installation sind entscheidend, um sicherzustellen, dass die Integration einer Wallbox in ein Ferienhaus den Bedürfnissen der Gäste entspricht und ökonomisch vertretbar ist.

Kauf einer Wallbox für Ihr Ferienhaus

Nachdem wir die Vor- und Nachteile einer Wallbox beleuchtet haben, richtet sich der Fokus nun auf den eigentlichen Kaufprozess. Die Entscheidung, eine Wallbox am Ferienhaus zu installieren, erfordert eine präzise Auswahl, um die Bedürfnisse der Gäste optimal zu erfüllen und gleichzeitig wirtschaftlich sinnvoll zu sein. Er gibt verschiedene Kriterien, die bei der Auswahl einer Wallbox eine Rolle spielen, von der optimalen Standortwahl über technische Spezifikationen bis hin zu den Kosten und möglichen Fördermöglichkeiten.

Kriterien für den Kauf einer Wallbox

Die Auswahl der passenden Wallbox für Ihr Ferienhaus erfordert eine gründliche Prüfung verschiedener Kriterien, um den optimalen Nutzen für Gäste und Betreiber zu gewährleisten. Von der geeigneten Positionierung bis zu technischen Details wie Ladeleistung und Sicherheitsfeatures spielen viele Faktoren eine Rolle. In diesem Abschnitt werden die entscheidenden Kriterien für den Kauf einer Wallbox erläutert, angefangen bei der optimalen Standortwahl bis hin zu spezifischen Merkmalen wie Ladesteckern, Ladekabeln und eingebauten Stromzählern. Eine fundierte Kenntnis dieser Auswahlkriterien ist entscheidend, um nicht nur den aktuellen, sondern auch den zukünftigen Anforderungen an die Elektromobilität gerecht zu werden und eine langlebige und effiziente Ladelösung für Ihr Ferienhaus zu gewährleisten.

Ladesäule am Ferienhaus
Ladesäule am Ferienhaus

Montage-Standort bzw. Position der Wallbox

Die Auswahl des optimalen Standorts für die Wallbox ist von entscheidender Bedeutung. Ein gut erreichbarer und sicherer Platz, idealerweise in der Nähe von Parkplätzen, gewährleistet eine bequeme Nutzung für Gäste. Die Berücksichtigung von Wetterschutz und guter Beleuchtung kann zusätzlich den Komfort und die Sicherheit der Ladevorgänge verbessern. Schon dieses eine Kriterium beeinflusst die Auswahl der passenden Wallbox, denn nicht alle Modelle sind für alle Montageorte gleichermaßen geeignet.

Zusätzlicher Schutz der Wallbox vor nicht autorisierter Benutzung und Vandalismus

Mit zum geplanten Montageort gehört auch die Frage nach dem Schutz vor unbefugter Benutzung durch Dritte. Möglichkeiten zur Abschreckung von nicht autorisierter Nutzung und Schutz vor Vandalismus sollten in die Entscheidung einfließen. Einige Modelle besitzen integrierte Sicherheitsmechanismen wie Schlösser oder Authentifizierungssysteme, andere Zugriffssteuerungen aus der Ferne. Diese Features erhöhen allerdings auch die Anschaffungskosten und wären nicht unbedingt nötig, wenn der Montageort der Wallbox in einer abschließbaren Garage ist.

Höhe der Ladeleistung

Die Ladeleistung der Wallbox ist ein entscheidendes Kriterium für den Kauf. Es gibt bereits Modelle mit 3,7 kW, diese sind aber nicht mehr zeitgemäß. Heutzutage sind 11 kW Standard, für besonders schnelle Ladungen auch Wallboxen mit 22 kW. Je höher die Leistung, desto schneller erfolgt der Ladevorgang. Bei Ferienhäusern ist es wichtig, eine ausreichende Ladeleistung zu wählen, um den Bedarf mehrerer Gäste zeitnah zu decken. Eine sorgfältige Abschätzung der typischen Aufenthaltsdauer und der Fahrzeugmodelle Ihrer Gäste ist hierbei entscheidend. Allerdings gehen damit auch wieder höhere Kosten für den Kauf und die Installation einher, sowie der Faktor, ob eine Wallbox nur gemeldet werden muss oder gar genehmigungspflichtig ist.

Ladestecker und Ladekabel

Die Kompatibilität der Wallbox mit verschiedenen Ladesteckern und Ladekabeln sollte berücksichtigt werden, um eine maximale Flexibilität für Gäste mit unterschiedlichen Elektrofahrzeugen zu gewährleisten. Früher gab es eine recht große Bandbreite an verschiedenen Steckern, dies hat sich mittlerweile jedoch zum Glück geändert. In Europa sind die gängigen Steckertypen der Stecker Typ 2 für die meisten Wallboxen oder CCS-Stecker bzw. Combo-Stecker für Ladungen mit Gleichstrom (DC). Diese befinden sich aber meist nur an öffentlichen Ladepunkten, Schnellladern und Autobahnrastplätzen.

Viel wichtiger ist daher eher die Entscheidung, ob man eine Wallbox mit integriertem Ladekabel oder nur mit einem Steckeranschluss montiert. Auch wenn Wallboxen mit integriertem Ladekabel durchaus Vorteile haben, so bestehen hier auch einige Nachteile, die man bedenken sollte. Ist das Kabel lang genug? Hat es den richtigen Stecker? Rechtfertigt es den Mehrpreis? Ein gutes Argument gegen ein fest montiertes Ladekabel ist die Tatsache, dass die meisten E-Autos ohnehin ein eigenes Ladekabel an Board haben. Hier wären die extra Kosten für eine Wallbox mit Ladekabel also eher unnötig. Besser wäre es, einen Adapter für verschiedene Steckertypen anzubieten und eventuell auch eine Verlängerung.

Wallbox mit eingebautem Stromzähler oder ohne

Die Integration eines eingebauten Stromzählers ermöglicht nicht nur eine genaue Verbrauchsmessung, sondern auch die Möglichkeit zur Abrechnung. Dies ist insbesondere bei Ferienunterkünften relevant, um den tatsächlichen Stromverbrauch pro Gast zu erfassen und gegebenenfalls in Rechnung zu stellen. So einfach das klingt, so einfach ist es aber leider nicht. Wenn man eine Wallbox mit einem Zähler möchte, dann sollte dieser entsprechend auch geeicht und somit zugelassen sein, denn für die Abrechnung von Verbrauchskosten ist in der EU zwingend ein MID-Zähler erforderlich, also ein zertifiziertes Energiemessgerät, mit dem die für das Aufladen verwendete Strommenge bestimmt werden kann. Nicht jede Wallbox mit integriertem Zähler erfüllt diese Anforderung. Ist der Aufwand für die Installation ohnehin größer oder bietet der vorhandene Verteiler noch ausreichend Platz, dann ist es oft sinnvoller, einen MID-Zähler extern zu installieren und sich die Mehrkosten bei der Wallbox zu sparen. Ein externes Energiemessgerät mit MID-Zertifizierung kostet je nach Hersteller zwischen 50 und 150 EUR.

FI-Schalter bzw. RCD-Schalter vorhanden

Die Sicherheit der Elektroinstallation ist essenziell. Das Vorhandensein eines Fehlerstromschutzschalters (FI-Schalter) oder Residual Current Device (RCD) ist wichtig und gesetzlich vorgeschrieben, um im Falle eines Leckstroms eine sofortige Abschaltung zu gewährleisten. Dies dient dem Schutz der Gäste, des Fahrzeugs und der kompletten Elektroinstallation. Auch hier muss man die vorhandene oder zu erstellende Installation beachten. Ist bereits ein Fehlerstromschutzschalter für den Stromkreis vorhanden oder kann er innerhalb nachgerüstet werden, dann ist diese Lösung oft sinnvoller und günstiger.

Wartung und Support

Die Verfügbarkeit von Wartungsdiensten und technischem Support sollte in die Entscheidung für eine Wallbox einfließen. Diese ist bei Markenherstellen oft besser als bei besonders günstigen Angeboten. Ein zuverlässiger Kundenservice und einfache Wartungsmöglichkeiten gewährleisten eine langfristig stabile Funktion der Ladestation.

Die sorgfältige Berücksichtigung dieser Kriterien ermöglicht es Ferienhausbesitzern, eine Wallbox auszuwählen, die nicht nur den aktuellen Bedürfnissen entspricht, sondern auch den zukünftigen Entwicklungen in der Elektromobilität gewachsen ist. Auch hier können Elektriker oder lokale Energieunternehmen vor Ort oft professionelle Hilfe bei der Entscheidungsfindung leisten. Eine individuelle Abstimmung auf die Anforderungen der Gäste und eine regelmäßige Überprüfung der technischen Standards sind dabei Schlüsselkomponenten für den langfristigen Erfolg der Ladelösung.

Was eine Wallbox für das Ferienhaus kostet

Die Kosten für eine Wallbox sind von verschiedenen Faktoren abhängig und sollten bei der Entscheidung für die Installation sorgfältig berücksichtigt werden. Neben dem reinen Anschaffungspreis gibt es weitere finanzielle Aspekte, die in die Gesamtkosten einfließen.

Der erste Aspekt ist der Anschaffungspreis der Wallbox selbst. Dieser kann je nach Hersteller, Modell und den enthaltenen Funktionen variieren. Es ist ratsam, verschiedene Angebote zu vergleichen und sicherzustellen, dass die ausgewählte Wallbox den individuellen Anforderungen entspricht.

Zusätzlich zu den reinen Kaufkosten fallen Installationskosten an. Die Dienste eines qualifizierten Elektrikers sind oft notwendig, um die Wallbox gemäß den örtlichen Vorschriften und Sicherheitsstandards zu installieren. Dieser Installationsaufwand kann je nach baulichen Gegebenheiten und technischen Anforderungen sehr stark variieren.

Fördermöglichkeiten können einen erheblichen Einfluss auf die Gesamtkosten haben. In einigen Regionen und Ländern gibt es staatliche Zuschüsse oder Steuervorteile für die Installation von Ladestationen. Eine gründliche Recherche zu den aktuellen Förderprogrammen und ihren Voraussetzungen ist daher empfehlenswert, um potenzielle finanzielle Entlastungen zu nutzen.

Die langfristigen Betriebskosten sollten ebenfalls in die Kostenanalyse einfließen. Diese umfassen den Stromverbrauch, mögliche Wartungskosten sowie eventuelle Servicegebühren des Herstellers. Die Integration von erneuerbaren Energien, wie beispielsweise einer Photovoltaik-Anlage in Verbindung mit der Wallbox, kann die Betriebskosten jedoch langfristig positiv beeinflussen.

Wallbox an der Hauswand
Wallbox an der Hauswand

Fördermöglichkeiten für die E-Ladestation

Die Fördermöglichkeiten für die Installation von E-Ladestationen, wie Wallboxen, können einen bedeutenden Einfluss auf die Gesamtkosten haben und die Investition für Ferienhausbesitzer attraktiver gestalten. Die offiziellen Förderungen für den Erwerb und die Installation des Bundes sind 2023 beendet worden, sicherlich wird es aber in absehbarer Zeit neue Möglichkeiten geben. Dennoch ist es ratsam, sich über aktuelle Förderprogramme zu informieren, denn Länder, Kreise und teilweise auch Kommunen bieten eigene Förderprogramme für Wallboxen an.

Ebenso könnten lokale Energieversorger oder Unternehmen spezifische Anreize bieten, um die Installation von Wallboxen zu fördern. Dies könnte Rabatte auf den Stromtarif für E-Fahrzeuge, kostenfreie Installation oder andere Vergünstigungen umfassen.

Die Integration erneuerbarer Energien, insbesondere Photovoltaik-Anlagen, kann zusätzliche Fördermöglichkeiten eröffnen. Einige Programme belohnen die Kombination von E-Ladestationen mit erneuerbaren Energiequellen, da dies zu einer nachhaltigeren Nutzung von Elektrofahrzeugen beiträgt.

Anmeldung / Genehmigung der Wallbox für das Ferienhaus

Die rechtliche Anmeldung einer Wallbox ist ein wesentlicher Schritt, den Ferienhausbesitzer beim Einrichten einer E-Ladestation beachten müssen. Dieser Prozess variiert je nach Region, Energieversorger (Netzbetreiber) und Gesetzgebung, daher ist eine genaue Kenntnis der örtlichen Vorschriften von entscheidender Bedeutung. Die Fragen, wo, wie und wann eine Wallbox gemeldet werden muss, kann Ihr Elektroinstallateur sicherlich beantworten und auch die entsprechenden Formalitäten vorbereiten.

In vielen Ländern und Regionen ist die Anmeldung der Wallbox bei den örtlichen Behörden obligatorisch. Dies dient nicht nur der Einhaltung rechtlicher Vorschriften, sondern auch der Sicherstellung, dass die Installation den örtlichen Elektrosicherheitsnormen entspricht. Die Anforderungen können Aspekte wie die elektrische Installation, den Einsatz von Schutzeinrichtungen wie FI-Schaltern und die Einhaltung bestimmter Abstände zu anderen Infrastrukturelementen umfassen.

Meldepflicht der Wallbox

Prinzipiell kann man sagen, dass jede Wallbox bis 11 kW Ladeleistung meldepflichtig ist. Die bedeutet, die Installation muss dem Netzbetreiber vor der Inbetriebnahme mitgeteilt werden.

Eine Anmeldung der Wallbox muss auch nachgewiesen werden, um von Förderprogrammen zu profitieren. Viele staatliche Zuschüsse und steuerliche Anreize setzen voraus, dass die Wallbox ordnungsgemäß angemeldet und von einem Fachmann installiert wurde.

Genehmigungspflicht der Wallbox

In einigen Regionen sind Ladesäulen und Wallboxen jedoch nicht nur melde-, sondern auch genehmigungspflichtig. Hier darf die Inbetriebnahme erst erfolgen, wenn eine entsprechende Freigabe durch den Netzbetreiber vorliegt. Dies betrifft vereinzelte Regionen bei geringer Ladeleistung, aber vor allem auch Wallboxen mit Ladeleistungen von mehr als 12 kW, also auch die beliebten Wallboxen mit 22 kW. Dies ist unter anderem geregelt in § 19 Absatz 2 der Niederspannungsanschlussverordnung (NAV), in der steht:

(2) Erweiterungen und Änderungen von Anlagen sowie die Verwendung zusätzlicher Verbrauchsgeräte sind dem Netzbetreiber mitzuteilen, soweit sich dadurch die vorzuhaltende Leistung erhöht oder mit Netzrückwirkungen zu rechnen ist. Auch Ladeeinrichtungen für Elektrofahrzeuge sind dem Netzbetreiber vor deren Inbetriebnahme mitzuteilen. Deren Inbetriebnahme bedarf darüber hinaus der vorherigen Zustimmung des Netzbetreibers, sofern ihre Summen-Bemessungsleistung 12 Kilovoltampere je elektrischer Anlage überschreitet; der Netzbetreiber ist in diesem Fall verpflichtet, sich innerhalb von zwei Monaten nach Eingang der Mitteilung zu äußern. Stimmt der Netzbetreiber nicht zu, hat er den Hinderungsgrund, mögliche Abhilfemaßnahmen des Netzbetreibers und des Anschlussnehmers oder -nutzers sowie einen hierfür beim Netzbetreiber erforderlichen Zeitbedarf darzulegen. Einzelheiten über den Inhalt und die Form der Mitteilungen kann der Netzbetreiber regeln.

Es kann durchaus vorkommen, dass Wallboxen nicht genehmigt werden, etwa dann, wenn die Infrastruktur dafür nicht ausreicht oder es in der Straße eventuell schon zu viele gibt. Bedenken Sie, eine 11 KW Wallbox entspricht in etwa der Leistung, die ein moderner 4-Zonen-Induktionsherd samt Backofen und Grill verbraucht, wenn alle Einheiten auf maximaler Leistung benutzt werden. Die Installationen im Ort oder der Straße sind aber nur auf eine normale Nutzung ausgelegt, deren Berechnung auf einem Durchschnittswert pro Wohneinheit bzw. Wohnhaus beruht. Dieser Durchschnittswert berücksichtigt auch, dass der besagte Induktionsherd eben nicht stundenlang und bei jedem Bürger mit maximaler Leistung benutzt wird. Dies ist bei Ladestationen für E-Autos allerdings anders, denn hier entsteht ein lang anhaltender, stetiger, hoher Verbrauch, der meist auch noch bei den Anwohnern zur gleichen Zeit auftritt. Diese Verbräuche sind bei der Planung der Infrastruktur vor eventuell Jahrzehnten nicht berücksichtigt worden.

Keine Genehmigungspflicht für steuerbare Wallbox

Um den Einbau von Wallboxen und den Umstieg auf regenerative Energien zu fördern, gleichzeitig aber das Stromnetz nicht zu überlasten, sieht der Gesetzgeber ab 2024 eine Änderung vor. Ab dem Jahr 2024 unterliegen steuerbare Wallboxen und Ladeeinrichtungen, die eine ansonsten genehmigungspflichtige Ladeleistung haben, keiner Genehmigungspflicht mehr, sie müssen nur noch normal gemeldet werden.

Diese Änderung erfolgt, um vermehrt auf Wallboxen zurückzugreifen, die vom Netzbetreiber gesteuert werden können. Die zugrundeliegende Intention besteht darin, das Stromnetz vor Überlastungen zu schützen. Durch die Möglichkeit der Steuerung seitens des Netzbetreibers kann dieser bei hoher Stromnachfrage die Ladeleistung der Wallboxen gegebenenfalls drosseln.

Für die Nutzung einer steuerbaren 22 kW-Wallbox ist ab 2024 lediglich eine Anmeldung erforderlich, und die bisherige Genehmigungspflicht entfällt. Wichtig ist dabei, dass Netzbetreiber die Stromversorgung über diese Wallboxen nur dann einschränken dürfen, wenn eine drohende Beschädigung oder Überlastung des Stromnetzes vorliegt. Eine Mindestleistung von 4,2 Kilowatt muss jedoch immer gewährleistet sein, um eine kontinuierliche Ladung von Elektrofahrzeugen sicherzustellen. Diese Leistung ermöglicht in der Regel das Nachladen für eine 50 Kilometer lange Fahrt innerhalb von zwei Stunden.

Diese Neuregelung bringt für Verbraucherinnen und Verbraucher, die eine steuerbare Wallbox betreiben, einige Vorteile mit sich. Zum einen erhalten sie einen ermäßigten Strompreis. Dies kann auf zwei Arten umgesetzt werden: durch einen pauschalen Rabatt auf das Netzentgelt oder durch eine Senkung des Arbeitspreises für den über die Wallbox geladenen Strom. Zukünftig besteht für diejenigen, die den pauschalen Rabatt wählen, die Möglichkeit, von einem variablen Netzentgelt zu profitieren. Dies bedeutet, dass der Strompreis in Zeiten niedriger Stromnachfrage, in der Regel nachts oder am Wochenende, weiter sinkt.

Die Abrechnung vom Stromverbrauch der Wallbox bei Feriengästen

Hat man eine Ladesäule oder Wallbox an sein Ferienhaus installiert, stellt sich berechtigterweise die Frage nach der Abrechnung der Stromkosten gegenüber den Feriengästen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Stromkosten abzurechnen, wobei dies allerdings schon von der Art der gekauften Wallbox abhängt bzw. davon, wie die Installation erfolgte.

Abrechnung der Wallbox-Nutzung nach Pauschalen

Eine häufig angewandte Methode ist die Abrechnung des Verbrauchs nach Pauschalen, wobei es hier verschiedene Varianten gibt. Eine davon ist die pauschale Abrechnung über eine feste Gebühr für die Nutzung der Wallbox während des gesamten Aufenthalts. Andere Vermieter setzen auf Tagespauschalen oder feste Beträge pro Ladevorgang. Diese Pauschalen bieten klare Kostentransparenz für die Gäste und ermöglichen dem Ferienhausbesitzer eine einfache Abrechnung. Diese Methode eignet sich besonders gut, wenn die Stromkosten in den Übernachtungspreis integriert werden sollen, ohne detaillierte Einzelabrechnungen vorzunehmen.

Allerdings haben Vermieter hier keine wirkliche Kontrolle darüber, wie viel ein Mieter für die Ladungen seines E-Autos über die Mietzeit hinweg wirklich verbraucht. Zudem ist die tägliche Pauschale nur ein Durchschnittswert, der einige Mieter bevorteilen, andere aber benachteiligen wird, denn jeder Gast hätte dann die gleiche Pauschale, egal ob ein SUV mit großem Akku oder ein Elektro-Kleinwagen mit weniger Kapazität geladen wird. Eventuell bleiben Sie auch als Mieter auf einem Teil der Kosten sitzen, wenn die Tagespauschale zu gering war oder die Strompreise enormen Schwankungen unterliegen.

Abrechnung des Stromverbrauchs der Wallbox mit Zähler

Für eine präzisere Abrechnung des Stromverbrauchs kann die Installation eines individuellen Stromzählers an der Wallbox oder eines externen Zählers in Betracht gezogen werden. Dies ermöglicht eine genaue Erfassung des tatsächlichen Energieverbrauchs pro Gast. Die Abrechnung erfolgt dann auf Basis der verbrauchten Kilowattstunden und vorher festgelegtem Preis pro Kilowattstunde. In der Regel werden diese Kosten anschließend mit der Kaution verrechnet. Dieses Modell bietet eine faire und transparente Lösung, da Gäste nur für den tatsächlichen Energieverbrauch bezahlen, aber auch mehr Aufwand, da Zählerdaten vor der Anreise und nach der Abreise erfasst werden müssen. Eine Integration von intelligenten Abrechnungssystemen kann diesen Prozess allerdings deutlich vereinfachen oder sogar weitestgehend automatisieren.

Für die Abrechnung nach Zählerstand wird allerdings ein zertifizierter Zähler (geprüft und geeicht) benötigt, ein sogenannter MID-Zähler. Sollten Sie eine Wallbox mit integriertem Zähler kaufen wollen, so achten Sie darauf, dass der eingebaute Stromzähler auch den Anforderungen entspricht, denn nur konforme Energieverbrauchszähler dürfen für die Abrechnung von Energiekosten verwendet werden. Die Kosten für einen MID-Zähler für Wallboxen liegen, je nach Hersteller, zwischen ca. 50 und 150 EUR plus Einbau..

Kostenfreie Nutzung der Wallbox

Die kostenfreie Nutzung der Wallbox wird von einigen Vermietern angeboten und ist ein netter Service. Allerdings rechnet sich dies nur, wenn der verbrauchte Strom über eine eigene PV-Anlage erzeugt oder der Preis pauschal auf alle Mieter, egal ob mit oder ohne E-Auto, umgelegt wird. Letzteres führt zwangsläufig zu höheren Übernachtungskosten für jeden einzelnen Gast und mindert die Wettbewerbsfähigkeit des Ferienhauses. Bei Gästen ohne Elektrofahrzeug kann dies dann zu Unstimmigkeiten führen, denn sie müssen für ihren fossilen Brennstoff selbst bezahlen, während sie gleichzeitig über den Mietpreis die Batteriefüllungen der anderen Urlauber mitfinanzieren.

Ferien-Netzwerk.de - 29.01.2024